Freitag, 9. Oktober 2015

Ein bisschen Familienleben

Ich wollte einen Post über meine Familie machen, aber jetzt weiß ich gar nicht wo ich anfangen soll. Ich bin schon fünf Wochen in meiner Familie und in dieser Zeit sind wir schon sehr zusammen gewachsen. Jeden Tag zusammen draußen sitzen und reden, kochen, einkaufen gehen oder zusammen Musik hören und tanzen.



Manchmal stellen wir die Boxen von unserer Musikanlage nach draußen und meine Schwestern bringen mir ein paar Tanzschritte bei. Ich muss sagen, die meisten hier können echt super tanzen und die sambische Musik höre ich jetzt schon irre gern.
Irgendwo in unserem Viertel läuft sowiso immer Musik, sodass man auch immer genau weiß wann kein Strom da ist (dann ist es nämlich plötzlich gespenstisch still). Und wenn der Storm wiederkommt jubeln alle Kinder in der Nachbarschaft und wir laufen auf die Terrasse und jubeln mit.
Sowieso verbringt man die meiste Zeit draußen weil es übertags im Haus viel zu heiß wird. Morgens ist es noch kühl, daher wird Arbeit in Sachen Haushalt morgens erledigt. Wir kehren das Haus und die Terrasse, spülen und gegen elf wird schon angefangen Mittagessen vorzubereiten. Wir kochen meistens draußen selbst wenn Strom da ist, das ist einfach praktischer.



Nachmittags kann man es weder draußen noch drinnen aushalten finde ich. Oktober ist definitiv zu heiß. Wir warten dann nur darauf, dass die Sonne endlich untergeht und meine Geschwister von der Schule wiederkommen.



Abends ist es dann am Schönsten weil alle Zuhause sind und es kühler wird. Meistens kommt auch Wasser erst abends wieder und dann kann man duschen und alles. Abends ist immer sehr gute Stimmung zuhause. Wir kochen zusammen zu Abend und es wird viel geredet (auch wenn wie untereinander oft schnelles Tonga benutzen das ich nicht immer verstehe).
 Oft kommt auch unsere Nachbarin rüber mit der wir uns ein Grundstück teilen. Es ist ein Paar mit einem ein Jahr alten Kind, Emma. Die ist so oft bei uns, dass sie auch zur Familie zählt. Sowiso ist es hier meistens so, dass Erziehung von Kindern nicht allein Elternsache ist, sondern vielmehr in der Gemeinschaft passiert und alle mit erziehen. Deswegen ist es ganz normal wenn Emma hier ist und wir uns mit ihr beschäftigen.
Unser Haus ist im Vergleich unserem Haus in Deutschland klein aber das fällt irgendwie gar nicht so auf. Ich teile mir mit einer meiner Schwestern ein Zimmer und das ist gar kein Problem. Sie ist ein fast gleich alt wie ich und wir verstehen uns sehr gut. Ich kann mich echt glücklich schätzen, dass ich sowohl sie als auch einen Bruder in meinem Alter habe, weil ich so automatisch deren Freunde kennenlerne und wir viel zusammen unternehmen.



Eine meiner älteren Schwestern die schon ausgezogen sind bekommt im November ihr erstes Baby und dann wird sie für zwei Monate auch hier wohnen, weil das Tradition ist. Da freue ich mich schon sehr drauf.



Sowiso kann ich kaum erwarten, dass November kommt, dann wird es nämlich endlich endlich kühler und die Regenzeit beginnt. Ich hätte nicht gedacht, dass ich den aachener Regen mal vermissen werde!
Viele sonnige Grüße,
Helen/Chile

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