Montag, 21. September 2015

At Mazabuka Girls'

Am Samstag hatte ich einen besonderen Einblick in das sambische Leben, genauer gesagt in das sambische Schulleben. In der Schule meiner Schwester fand nämlich ein Wettbewerb statt und so musste sie sich auch Samstag auf den Weg zu ihrer Schule machen –mit mir.
Der Weg zu ihrer Schule ist so ungefähr eine halbe Stunde entfernt wenn man zu Fuß geht und das geht man meistens. Wenn das Wetter besonders schlecht ist, wird auch manchmal ein Bus genommen, doch eigentlich wird gegangen. Als wir uns auf den Weg gemacht haben, war es mal wieder ziemlich windig. Und wenn es zu dieser Zeit, also im September oder Oktober windig ist, bedeutet das Staub! In diesen Monaten ist es besonders trocken und heiß und die Straßen sind ausgetrocknete Sandpisten. Wenn man da zu Fuß geht, der Wind den ganzen Sand aufwirbelt und dann auch noch ab und zu ein Auto vorbeifährt, kann man sich vorstellen wie unangenehm das ist. Sand in den Haaren, den Augen, einfach überall.




Als wir den Schulweg endlich bewältigt hatten, standen wir vor der Schule, Mazabuka Girls‘ School.



Es ist eine Mädchenschule und meine Schwester ist in der elften Klasse. Hier geht man bis zur zwölften Klasse zur Schule, genau wie in Deutschland. Das Schuljahr beginnt im Januar und Anfang Oktober bis November finden die Prüfungen statt. Mein Bruder schließt dieses Jahr die Schule ab und so ist er im Moment im Lernstress für seine Prüfungen die nächste Woche beginnen. Bevor die Prüfungen stattfinden wird geschworen. Das bedeutet, dass die Lehrer mit Bibel und allem schwören keine Informationen über die Prüfungen an die Schüler zu geben.

In Sambia haben die Schulen außerdem alle eine Schuluniform. Manchmal, wenn man von der Arbeit kommt, sieht man hier und da Schüler von der Schule kommen und immer kann man sagen, aha, dieses Mädchen geht auf die Mazabuka Girls‘ School oder sonst auf eine Schule. Meine Schwester trägt eine blau weiße Uniform und selbst an dem Samstag waren die Mädchen dort so gekleidet. Da ihre Klasse die Aufgabe hatte für die Lehrer zu kochen, trugen sie außerdem blau weiße Schürzen oder Chitenge.



Alle Mädchen haben mich sofort voll und ganz aufgenommen, das war wirklich sehr herzlich. Wie Mädchen so sind wurde viel gequatscht und gelacht und rumgerannt und wir haben viele Fotos gemacht, weil sie total von meiner Kamera begeistert waren, sobald ich die aus meiner Tasche geholt hatte. Gekocht wurde in einer großen Küche in der Schule, in der die Mädchen auch Unterricht haben. An dieser Schule werden nämlich neben Fächern wie Mathe oder Englisch auch Dinge wie Kochen, Backen oder Gärtnern unterrichtet.



Die Mädchen haben mich außerdem ein bisschen durch ihre Schule geführt und mir die Klassenräume gezeigt. Von außen ist die Schule pink und blau gestrichen und zwischen den Gebäuden sind Bäume und Rasen, da sieht es meiner Meinung nach schon schöner aus als an meiner deutschen Schule. Nach dem Tag in der Mazabuka Girls‘ School habe ich richtig Lust bekommen auch nochmal zur Schule zu gehen und zwar hier in Sambia! Die Mädchen sind alle sehr nett und auch die Lehrer haben mich direkt gefragt ob ich nicht einmal ihren Unterricht besuchen möchte.

Vielleicht kann ich ja ein paar Wochen auch Einblick in die sambische Kultur als eine Schülerin haben. Das wäre auf jeden Fall eine sehr tolle Erfahrung! Bis dahin bin ich aber zunächst „Lehrerin“ an der Behindertenschule. Darüber wird es auch auf jeden Fall noch einen Post geben! Bis dahin viele Grüße aus Mazabuka :-)

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