Dienstag, 1. März 2016

Essen, Essen, Essen

Im Moment passiert nicht so viel Neues hier, deswegen wollte ich mal über etwas Allgemeineres schreiben, etwas Alltägliches: Essen. Ehrlich gesagt, mir fehlt ziemlich oft das Essen aus Deutschland. Das liegt nicht daran, dass ich das Essen hier nicht mag, sondern das ist glaube ich einfach ganz normal. Besonders unser deutsches, dunkles Brot und Käse fehlen mir. Und Schokolade oder Kuchen, was es hier zwar gibt, aber sehr teuer ist, genauso wie Milchprodukte. Joghurt haben wir deswegen zum Beispiel nur sehr selten. Morgens gibt es meistens Toast und Tee oder Kaffee (leider nur Kaffeepulver und kein Cappuccino wie in Aachen) oder wir holen uns sogenannte Frittas von den Nachbarn. Das ist Fettgebäck was hier auf der Straße neben vielen anderen Kleinigkeiten verkauft wird.



Ich liebe das Essen, was man hier auf der Straße kaufen kann. Frittas, Scons (kleine Muffins), Samosas (herzhaftes Fettgebäck mit Kartoffeln), geröstete Maiskolben und Früchte von Guaven über Mangos bis zu Papayas. Besonders wenn man unterwegs mit dem Minibus oder Auto ist, stehen an den Haltestellen und am Straßenrand immer unglaublich viele Frauen mit Tomaten, Bananen, Zwiebeln, Äpfeln und allerlei anderem Essen am Straßenrand und verkaufen den anhaltenden Fahrern ihre Ware. Es ist manchmal ein ganz schönes Chaos wenn ein Bus hält und so viele Menschen mit Körbe voller Essen auf die Fenster zuströmen und „One Kwacha, only one Kwacha“ durcheinander rufen. Die Straße ist einfach ein lebendiger Marktplatz. Zum Mittagsessen und Abendessen gibt es dann meistens Nshima mit diverse Beilagen.


Nshima ist das Hauptessen hier, nicht nur in Sambia, sondern auch in anderen Ostafrikanischen Ländern. Es besteht aus Maismehl und Wasser und ist relativ feste, sodass man es in der Hand kneten kann. Während man es kocht und bevor es fertig ist, kann man auch Porridge daraus machen. Das ist ein bisschen breiartig und wenn man es mit Zucker und Milch mischt sehr lecker. Zum Nshima gibt es dann alles mögliche: Hühnchen mit Soße, Bohnen, grünes Gemüse, gekochte Eier und und und.


Es wird viel mit Tomaten und Zwiebeln gekocht, wenig mit Möhren oder Paprika. Ein paprika-ähnliches Gemüse ist aber das Okra, was man entweder gebraten oder gekocht essen kann und ein bisschen wie grüne Chili aussieht. Ein anderes Gemüse was ähnlich wie Obergine ist, heißt Impwa. Es schmeckt aber recht bitter und ist viel heller als unsere Obergine. Etwas Spezielles sind Wurzeln die hier gegessen werden. Sie werden in einer Soße aus gestampften Erdnüssen und Tomaten gegessen was echt lecker ist.


Erdnüsse essen wir sowieso oft. Entweder einfach so geröstet mit Salz oder gestampft und dann mit Gemüse gekocht. Natürlichen kochen wir auch oft Nudeln oder Kartoffeln, doch das Hauptprodukt zum Kochen ist und bleibt der Mais. Seien es die Kolben die man gekocht einfach so isst oder das Mehl zum Nshima und Porridge kochen. Wir machen sogar ein Getränk daraus: Chikwantu. Das ist ein unglaublicher Prozess in dem man gemahlenen Mais siebt und kocht und hin und hergießt –so ganz habe ich die Schritte noch nicht drauf.


Man trinkt es mit einer Menge Zucker und am Anfang konnte ich mich mit diesem speziellen Getränk nicht so ganz anfreunden, aber inzwischen mag ich es echt gerne.


Man kann so vieles aus Mais machen, das überrascht mich immer wieder! Manchmal kochen wir den Mais, dass er aufquillt und mischen ihn mit Milch und Zucker –das schmeckt wie Milchreis. Es wird sogar Bier daraus gebraut! Was natürlich hier in Mazabuka auch noch gegessen wird, ist das Zuckerrohr. Dann bringt irgendwer eine ganze, zwei Meter Stange Zuckerrohr mit nach Hause die gerecht in handliche Stücke aufgeteilt wird. Wir schälen die Rinde mit den Zähnen und dann kann man Stücke abbeißen aus denen man den süßen Zuckersaft saugt. Eine echt ziemlich klebrige Angelegenheit und es sieht echt witzig aus. Es gibt also eine Menge neuer, interessanter Dinge zu essen und auszuprobieren. Und auch wenn mir so manches deutsches Essen fehlt, werde ich vieles vermissen, wenn ich wieder daheim bin. Besonders die Früchte werden mir fehlen. Die Mangos hier frisch vom Baum kann man nämlich echt nicht mit denen aus einem deutschen Supermarkt vergleichen.

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