Am Samstag hatte ich einen besonderen Einblick in das sambische Leben, genauer gesagt in das sambische Schulleben. In der Schule meiner Schwester fand nämlich ein Wettbewerb statt und so musste sie sich auch Samstag auf den Weg zu ihrer Schule machen –mit mir.
Der Weg zu ihrer Schule ist so ungefähr eine halbe Stunde entfernt wenn man zu Fuß geht und das geht man meistens. Wenn das Wetter besonders schlecht ist, wird auch manchmal ein Bus genommen, doch eigentlich wird gegangen. Als wir uns auf den Weg gemacht haben, war es mal wieder ziemlich windig. Und wenn es zu dieser Zeit, also im September oder Oktober windig ist, bedeutet das Staub! In diesen Monaten ist es besonders trocken und heiß und die Straßen sind ausgetrocknete Sandpisten. Wenn man da zu Fuß geht, der Wind den ganzen Sand aufwirbelt und dann auch noch ab und zu ein Auto vorbeifährt, kann man sich vorstellen wie unangenehm das ist. Sand in den Haaren, den Augen, einfach überall.
Als wir den Schulweg endlich bewältigt hatten, standen wir vor der Schule, Mazabuka Girls‘ School.
Es ist eine Mädchenschule und meine Schwester ist in der elften Klasse. Hier geht man bis zur zwölften Klasse zur Schule, genau wie in Deutschland. Das Schuljahr beginnt im Januar und Anfang Oktober bis November finden die Prüfungen statt. Mein Bruder schließt dieses Jahr die Schule ab und so ist er im Moment im Lernstress für seine Prüfungen die nächste Woche beginnen. Bevor die Prüfungen stattfinden wird geschworen. Das bedeutet, dass die Lehrer mit Bibel und allem schwören keine Informationen über die Prüfungen an die Schüler zu geben.
In Sambia haben die Schulen außerdem alle eine Schuluniform. Manchmal, wenn man von der Arbeit kommt, sieht man hier und da Schüler von der Schule kommen und immer kann man sagen, aha, dieses Mädchen geht auf die Mazabuka Girls‘ School oder sonst auf eine Schule. Meine Schwester trägt eine blau weiße Uniform und selbst an dem Samstag waren die Mädchen dort so gekleidet. Da ihre Klasse die Aufgabe hatte für die Lehrer zu kochen, trugen sie außerdem blau weiße Schürzen oder Chitenge.
Alle Mädchen haben mich sofort voll und ganz aufgenommen, das war wirklich sehr herzlich. Wie Mädchen so sind wurde viel gequatscht und gelacht und rumgerannt und wir haben viele Fotos gemacht, weil sie total von meiner Kamera begeistert waren, sobald ich die aus meiner Tasche geholt hatte. Gekocht wurde in einer großen Küche in der Schule, in der die Mädchen auch Unterricht haben. An dieser Schule werden nämlich neben Fächern wie Mathe oder Englisch auch Dinge wie Kochen, Backen oder Gärtnern unterrichtet.
Die Mädchen haben mich außerdem ein bisschen durch ihre Schule geführt und mir die Klassenräume gezeigt. Von außen ist die Schule pink und blau gestrichen und zwischen den Gebäuden sind Bäume und Rasen, da sieht es meiner Meinung nach schon schöner aus als an meiner deutschen Schule. Nach dem Tag in der Mazabuka Girls‘ School habe ich richtig Lust bekommen auch nochmal zur Schule zu gehen und zwar hier in Sambia! Die Mädchen sind alle sehr nett und auch die Lehrer haben mich direkt gefragt ob ich nicht einmal ihren Unterricht besuchen möchte.
Vielleicht kann ich ja ein paar Wochen auch Einblick in die sambische Kultur als eine Schülerin haben. Das wäre auf jeden Fall eine sehr tolle Erfahrung! Bis dahin bin ich aber zunächst „Lehrerin“ an der Behindertenschule. Darüber wird es auch auf jeden Fall noch einen Post geben! Bis dahin viele Grüße aus Mazabuka :-)
Montag, 21. September 2015
Sonntag, 13. September 2015
mein erster Bericht
hallo ihr da draußen!
ich bin nun schon rund eine Woche in meiner Familie und fühle mich sehr wohl hier. Morgen werde ich an meiner ersten Arbeitsstelle anfangen, da bin ich schon gespannt drauf. Das wird in einer Special School sein, also eine Schule für behinderte Kinder. Mal sehen wie viel Zeichensprache ich nach dem Jahr draufhab :-)
Für meine Organisation den EWE schreibe ich regelmäßig Berichte und der erste ist bereits fertig. Ein paar Dinge habe ich hier zwar schon geschrieben, aber ich dachte es ist vielleicht trotzdem interesaant für euch. Hier ist er:
Über Kochen, Dresscode und Kirche
Sambia. Choma, Livingstone und Mazabuka. In den ersten Wochen habe ich schon so viele Plätze in diesem neuen, noch etwas fremden Land gesehen.
Dieses Jahr habe ich die Orientationswochen bei der Sister in ihrem „Convent“ (Kloster) verbringen dürfen – ein Gegensatz zu den letzten Jahren. Aber deswegen habe ich das Leben in Choma und das der Sister hautnah miterleben können. Zusammen haben wir gekocht, gespült, gewaschen und den restlichen Haushalt geschmissen.
Und wenn bei der Sister gekocht wird, oder auch in meiner Familie wo ich nun wohne, dann wird schon morgens damit angefangen (oder am Tag vorher). Es werden Bohnen noch vor dem Frühstück geköchelt, Fisch am Tag vorher getrocknet. Kochen ist hier kein „ich wärme mir mal eben was in der Mikrowelle auf“. Kochen ist hier ein Prozess und zwar ein Prozess mit viel Geduld und Arbeit. Aber das ist gerade schön. In meiner Familie kochen meistens wir Kinder. Und deswegen verbringen wir schon allein beim Kochen viel Zeit miteinander.
Einmal war es so, dass wir so viel gequatscht haben, dass das Gemüse schon wieder kalt geworden war und Mama sich beschwert hat. Doch auch sie muss schmunzeln, wenn sie uns in der Küche hört, wie wir Gospellieder singen oder ich versuche ihnen Paartanz beizubringen.
Tanzen und Singen ist hier etwas ganz alltägliches. In meinem Freundeskreis in Aachen habe ich oft das Gefühl, dass besonders die Jungs nicht tanzen weil sie sich schämen. Hier schämt sich niemand. Hier werden vor der Kirche, wenn auf ein Treffen gewartet wird (und es wird hier oft gewartet) die Trommeln rausgeholt und es fängt einfach irgendwer an zu tanzen.
Genauso ist das mit Singen. Ständig wird gesungen, beim Kochen, beim Kehren, besonders natürlich in der Kirche.
Kirche verbindet einfach alles. Und wenn man sonntags zur Messe geht, alle Leute trifft, zusammen singt und lacht, dann fühle ich einfach, dass Kirche hier lebt und ich wünschte ich könnte etwas von diesem „Spirit“ mit nach Deutschland nehmen.
Genauso in meiner Familie. Wir sind sehr katholisch und deswegen wird jeden Abend zusammen gebetet, was ich sehr schön finde. Einer leitet immer das Gebet und so kann jeden Tag ein anderes Familienmitglied seine Gedanken mitteilen. Das verbindet.
Ich wurde sowieso direkt in die Familie aufgenommen und so habe ich erstmal beim Ankommen einen Tonganamen verpasst bekommen der nichts anderes heißt als „Blessing“ (Segen). Auf Tonga ist das Chileleko und wenn ich mich hier mit diesem Namen vorstelle, ernte ich jedes Mal erstaunte Blicke, weil dieser Jemand nicht glauben kann, dass ein weißes Mädchen Chileleko heißt. Meine Mutter ist überzeugt davon, dass ich allein hier in dieser Familie bin, weil es Gottes Wille war. Und so bin ich ein Segen, eine „Chileleko“, und ein weiteres ihrer Kinder und das fühle ich auch. Ich bin hier keine Fremde.
Vom ersten Moment an war ich ein Teil der Familie und als mich der Father in meiner ersten Messe vorgestellt hat und ich und meine Schwester nach vorne kommen mussten, meinte er: „Das sind Helen und Winnie und sie sind Schwestern.“ Und alle haben gelacht.
Leider ist unser erstes Meeting der Jugend in meiner Gemeinde ausgefallen, ganz plötzlich. Hier muss man jederzeit auf alles vorbereitet sein, „anytime from now“ sagen wir hier. (Jederzeit ab jetzt). Was mich natürlich als modebegeistertes Mädchen besonders interessiert ist die Kleidung die hier getragen wird. Die Sister meinte zu mir, dass sie sehr streng ist, was Kleidung angeht und sie meinte, dass in Deutschland vielleicht Dinge wie Pünktlichkeit wichtig sind und hier ist eins der Dinge die wichtig sind der Dresscode. So zieht sich meine Familie jeden Sonntag schick an um zur Messe zu gehen, Kleider werden noch schnell gebügelt und Hemden herausgekramt. Und wenn man absolut nicht weiß, was man diesen Sonntag anziehen soll, dann bildet man sich ein Chitenge um, das ist nie verkehrt.
Chitenge, das ist ein bedruckter Stoff, den sich die Frauen hier um die Hüften binden. Es gibt Stoff mit kirchlichen Motiven und welchen mit einfachen Mustern. Man kann sie als Tuch, als Rock, als Tragetasche für Babys und Gemüse benutzten und sie sind nie verkehrt zu tragen. Mit einem Chitenge in der Tasche ist man immer auf der sicheren Seite finde ich.
Was außerdem typisch hier ist, das ist natürlich das afrikanische Haar –oder sollte ich lieber indisches Haar sagen? Denn irgendwie war ich immer der Überzeugung, dass die tollen Rastalocken und geflochtenen Zöpfe der Sambierinnen aus echtem Haar bestehen. Falsch gedacht.
In meiner zweiten Woche habe ich einen „Hairdresser“ (Friseur) besucht und da wurden alle Frisuren von lang bis kurz mit falschem Haar angenäht, hineingeflochten und aufgedreht. Ich war fasziniert. Und deswegen musste ich mir natürlich auch selbst so eine tolle Frisur verpassen lassen. Acht geschlagene Stunden habe ich dort verbracht, während die Friseusen um mich rumgeschwirrt sind und wir Geschichten ausgetauscht haben –über Filme die hier wie in Deutschland bekannt sind aber auch über Dinge wie, dass in Deutschland in der Kirche nicht getanzt wird, was sie schockierend fanden. Außerdem habe ich die ein oder andere Geschichte über „Witchcraft“ (Hexerei) gehört und musste schmunzeln, weil die meisten Leute hier auf diese Zauberei beharren.
Selbst beim Friseur wird man, sobald es Mittag wird, zum Nshima essen eingeladen und selbstverständlich wird von einem Teller gegessen. Das verbindet irgendwie und ich finde es sehr schön, dass hier alles geteilt wird, egal was es ist und wie wenig man hat, es wird geteilt.
Als ich beim Friseur Nshima mit den Händen gegessen habe, waren alle Augenpaare plötzlich auf mich gerichtet. Die Weiße ist Nshima mit den Händen! Ich habe ihnen erklärt, dass ich sogar schon Nshima gekocht habe und das fanden sie alle großartig.
So habe ich in dieser ersten Zeit schon viele neue Erfahrungen gesammelt –über Haushalt schmeißen, beten, Familienleben, Tonga lernen. Und ich bin gespannt in welche Situationen ich in den nächsten Monaten noch so stolpern werde!
ich bin nun schon rund eine Woche in meiner Familie und fühle mich sehr wohl hier. Morgen werde ich an meiner ersten Arbeitsstelle anfangen, da bin ich schon gespannt drauf. Das wird in einer Special School sein, also eine Schule für behinderte Kinder. Mal sehen wie viel Zeichensprache ich nach dem Jahr draufhab :-)
Für meine Organisation den EWE schreibe ich regelmäßig Berichte und der erste ist bereits fertig. Ein paar Dinge habe ich hier zwar schon geschrieben, aber ich dachte es ist vielleicht trotzdem interesaant für euch. Hier ist er:
Über Kochen, Dresscode und Kirche
Sambia. Choma, Livingstone und Mazabuka. In den ersten Wochen habe ich schon so viele Plätze in diesem neuen, noch etwas fremden Land gesehen.
Dieses Jahr habe ich die Orientationswochen bei der Sister in ihrem „Convent“ (Kloster) verbringen dürfen – ein Gegensatz zu den letzten Jahren. Aber deswegen habe ich das Leben in Choma und das der Sister hautnah miterleben können. Zusammen haben wir gekocht, gespült, gewaschen und den restlichen Haushalt geschmissen.
Und wenn bei der Sister gekocht wird, oder auch in meiner Familie wo ich nun wohne, dann wird schon morgens damit angefangen (oder am Tag vorher). Es werden Bohnen noch vor dem Frühstück geköchelt, Fisch am Tag vorher getrocknet. Kochen ist hier kein „ich wärme mir mal eben was in der Mikrowelle auf“. Kochen ist hier ein Prozess und zwar ein Prozess mit viel Geduld und Arbeit. Aber das ist gerade schön. In meiner Familie kochen meistens wir Kinder. Und deswegen verbringen wir schon allein beim Kochen viel Zeit miteinander.
Einmal war es so, dass wir so viel gequatscht haben, dass das Gemüse schon wieder kalt geworden war und Mama sich beschwert hat. Doch auch sie muss schmunzeln, wenn sie uns in der Küche hört, wie wir Gospellieder singen oder ich versuche ihnen Paartanz beizubringen.
Tanzen und Singen ist hier etwas ganz alltägliches. In meinem Freundeskreis in Aachen habe ich oft das Gefühl, dass besonders die Jungs nicht tanzen weil sie sich schämen. Hier schämt sich niemand. Hier werden vor der Kirche, wenn auf ein Treffen gewartet wird (und es wird hier oft gewartet) die Trommeln rausgeholt und es fängt einfach irgendwer an zu tanzen.
Genauso ist das mit Singen. Ständig wird gesungen, beim Kochen, beim Kehren, besonders natürlich in der Kirche.
Kirche verbindet einfach alles. Und wenn man sonntags zur Messe geht, alle Leute trifft, zusammen singt und lacht, dann fühle ich einfach, dass Kirche hier lebt und ich wünschte ich könnte etwas von diesem „Spirit“ mit nach Deutschland nehmen.
Genauso in meiner Familie. Wir sind sehr katholisch und deswegen wird jeden Abend zusammen gebetet, was ich sehr schön finde. Einer leitet immer das Gebet und so kann jeden Tag ein anderes Familienmitglied seine Gedanken mitteilen. Das verbindet.
Ich wurde sowieso direkt in die Familie aufgenommen und so habe ich erstmal beim Ankommen einen Tonganamen verpasst bekommen der nichts anderes heißt als „Blessing“ (Segen). Auf Tonga ist das Chileleko und wenn ich mich hier mit diesem Namen vorstelle, ernte ich jedes Mal erstaunte Blicke, weil dieser Jemand nicht glauben kann, dass ein weißes Mädchen Chileleko heißt. Meine Mutter ist überzeugt davon, dass ich allein hier in dieser Familie bin, weil es Gottes Wille war. Und so bin ich ein Segen, eine „Chileleko“, und ein weiteres ihrer Kinder und das fühle ich auch. Ich bin hier keine Fremde.
Vom ersten Moment an war ich ein Teil der Familie und als mich der Father in meiner ersten Messe vorgestellt hat und ich und meine Schwester nach vorne kommen mussten, meinte er: „Das sind Helen und Winnie und sie sind Schwestern.“ Und alle haben gelacht.
Leider ist unser erstes Meeting der Jugend in meiner Gemeinde ausgefallen, ganz plötzlich. Hier muss man jederzeit auf alles vorbereitet sein, „anytime from now“ sagen wir hier. (Jederzeit ab jetzt). Was mich natürlich als modebegeistertes Mädchen besonders interessiert ist die Kleidung die hier getragen wird. Die Sister meinte zu mir, dass sie sehr streng ist, was Kleidung angeht und sie meinte, dass in Deutschland vielleicht Dinge wie Pünktlichkeit wichtig sind und hier ist eins der Dinge die wichtig sind der Dresscode. So zieht sich meine Familie jeden Sonntag schick an um zur Messe zu gehen, Kleider werden noch schnell gebügelt und Hemden herausgekramt. Und wenn man absolut nicht weiß, was man diesen Sonntag anziehen soll, dann bildet man sich ein Chitenge um, das ist nie verkehrt.
Chitenge, das ist ein bedruckter Stoff, den sich die Frauen hier um die Hüften binden. Es gibt Stoff mit kirchlichen Motiven und welchen mit einfachen Mustern. Man kann sie als Tuch, als Rock, als Tragetasche für Babys und Gemüse benutzten und sie sind nie verkehrt zu tragen. Mit einem Chitenge in der Tasche ist man immer auf der sicheren Seite finde ich.
Was außerdem typisch hier ist, das ist natürlich das afrikanische Haar –oder sollte ich lieber indisches Haar sagen? Denn irgendwie war ich immer der Überzeugung, dass die tollen Rastalocken und geflochtenen Zöpfe der Sambierinnen aus echtem Haar bestehen. Falsch gedacht.
In meiner zweiten Woche habe ich einen „Hairdresser“ (Friseur) besucht und da wurden alle Frisuren von lang bis kurz mit falschem Haar angenäht, hineingeflochten und aufgedreht. Ich war fasziniert. Und deswegen musste ich mir natürlich auch selbst so eine tolle Frisur verpassen lassen. Acht geschlagene Stunden habe ich dort verbracht, während die Friseusen um mich rumgeschwirrt sind und wir Geschichten ausgetauscht haben –über Filme die hier wie in Deutschland bekannt sind aber auch über Dinge wie, dass in Deutschland in der Kirche nicht getanzt wird, was sie schockierend fanden. Außerdem habe ich die ein oder andere Geschichte über „Witchcraft“ (Hexerei) gehört und musste schmunzeln, weil die meisten Leute hier auf diese Zauberei beharren.
Selbst beim Friseur wird man, sobald es Mittag wird, zum Nshima essen eingeladen und selbstverständlich wird von einem Teller gegessen. Das verbindet irgendwie und ich finde es sehr schön, dass hier alles geteilt wird, egal was es ist und wie wenig man hat, es wird geteilt.
Als ich beim Friseur Nshima mit den Händen gegessen habe, waren alle Augenpaare plötzlich auf mich gerichtet. Die Weiße ist Nshima mit den Händen! Ich habe ihnen erklärt, dass ich sogar schon Nshima gekocht habe und das fanden sie alle großartig.
So habe ich in dieser ersten Zeit schon viele neue Erfahrungen gesammelt –über Haushalt schmeißen, beten, Familienleben, Tonga lernen. Und ich bin gespannt in welche Situationen ich in den nächsten Monaten noch so stolpern werde!
Sonntag, 6. September 2015
Orientation Weeks
die ersten zwei Wochen hier in Sambia sind schon vorbei und damit liegen meine orientation-weeks (Orientationswochen) nun hinter mir. In den zwei Wochen habe ich in Choma bei der Sister in ihrem Haus "Convent" gewohnt und wir haben verschiedene Sachen zusammen gemacht, sodass ich mit der sambischen Lebensweise ein bisschen vertraut werden konnte. Einen Tag haben wir zum Beispiel ihre Familie besucht die in einer sogenannten Village wohnt. Village (Dorf) ist dabei nicht mit einem deutschen Dorf zu vergleichen. Eine Village besteht nur aus ein paar Häusern und Hütten mit Hunden, Ziegen und Maisfeldern.
Wir wurden zum Lunch eingeladen und natürlich gab es Nshima das typische Nationalgericht aus Maismehl. Und es gab Hühnchen. Es ist nämlich Tradition ein Huhn zu schlachten wenn ein Besucher kommt. Da war ich aber froh, dass ich für das Jahr keine Vegetarierin bin. Obwohl - sicherlich hätte die Mutter der Sister auch diese Lebenseinstellung respektiert. Es ist nämlich bloß ein großes Vorurteil dass die Menschen in den Villages in ihren Traditionen steckengeblieben sind. Auch Sambia entwickelt sich und so manche modernen Verhalten hier haben mich überrascht. So auch meine Probefamilie in der ich zwei Nächte verbringen durfte um ein bisschen sambisches Familienleben schnuppern zu können. Die Familie hat eine Tochter in meinem Alter und zusammen haben wir abends lange gequatscht und Filme geguckt. Was ich sehr schön in dieser Familie fand, war, dass zusammen gegessen wird was eher untypisch für eine sambische Familie ist. Und außerdem, dass abends zusammen gebetet wird. Es liest jemand eine Geschichte aus der Bibel vor und dann kann jeder seinen Teil dazu beitragen und sagen, was die Geschichte für einen bedeutet. Ich finde es sehr gut, dass ich Einblick in verschiedene Familien bekomme. Denn wir werden zwar auf ein paar typische sambische Familienbilder vorbereitet doch am Ende ist jede Familie anders -hier wie in Deutschland. In den ersten Wochen haben die Sister und ich außerdem das nahe Livingstone besucht und waren für zweI Tage mal als Touristen unterwegs. Hier haben wir die berühmten Viktoria Fälle bestaunen können die trotz der Trockenzeit sehr beeidruckend waren.
Dieses Jahr ist besonders wenig Wasser dort, da die letzte Regenzeit nicht gut war. So konnten die Sister und ich über den Fluss laufen und unsere Füße im Wasser kühlen. Das war sehr entspannt bis die Sister mich gewarnt hat: "Tritt nicht zu nahe an die Büsche am Ufer!" "Warum denn das nicht?", habe ich sie gefragt. Und ihre Antwort war: "Da könnte ein Krokodil drin sein!" Oh da habe ich mich aber erschrocken. Zum Glück sind wir keinem Vertreter begegnet. Nur Affen haben wir viele beobachten können.
Nach den Tagen in Livingstone hatte ich ein bisschen Zeit mich auf meine Familie vorzubereiten. Und wenn man hier "ein bisschen Zeit" hat, dann heißt das auf deutsch "viel Zeit haben", zumindest für meine Verhältnisse. Die sambischen Uhren ticken einfach anders und ehrlich gesagt bin ich froh darüber auch wenn ich mich zurzeit noch in Geduld üben muss. In diesen letzten Tagen der Orientationswochen habe ich viel im Thema Haushalt schmeißen gelernt. Das hieß mit den Händen waschen, Nshima kochen, den Garten bewässern und kehren -und und und. Nach einem Tag war ich fix und fertig. Nach dem Jahr komme ich sicher mit ein paar Armmuskeln mehr nach Hause.
Schließlich habe ich meinen letzten Tag in Choma geschlagene acht Stunden in einem Friseursaloon verbracht. Wir haben draußen vor dem Shop auf Plastikstühlen gesessen während die Friseusen die tollsten Hairstyles mit ein bisschen falschem Haar und manchmal sogar Nadel und Faden gezaubert haben. Dabei wurde viel gequatscht und das ein oder andere ausgetauscht -so soll kultureller Austausch passieren -mitten auf der Straße beim Friseur während Musik läuft und Nshima aus einem Topf gegessen wird. Und am Ende dieses letzten Tages in Choma bin ich nicht nur mit einem anderen Haarstyle nach Hause gegangen sondern auch mit vielen neuen Geschichten über das Leben hier in Sambia.
Ich hoffe ich werde noch viele solcher Geschichten in der nächsten Zeit hören. Denn jetzt geht es für mich nach Mazabuka in meine neue Familie! Ich bin schon sehr gespannt.
Fotos folgen wie beim letzten Mal.
Twalumba,
Eure Helen
Wir wurden zum Lunch eingeladen und natürlich gab es Nshima das typische Nationalgericht aus Maismehl. Und es gab Hühnchen. Es ist nämlich Tradition ein Huhn zu schlachten wenn ein Besucher kommt. Da war ich aber froh, dass ich für das Jahr keine Vegetarierin bin. Obwohl - sicherlich hätte die Mutter der Sister auch diese Lebenseinstellung respektiert. Es ist nämlich bloß ein großes Vorurteil dass die Menschen in den Villages in ihren Traditionen steckengeblieben sind. Auch Sambia entwickelt sich und so manche modernen Verhalten hier haben mich überrascht. So auch meine Probefamilie in der ich zwei Nächte verbringen durfte um ein bisschen sambisches Familienleben schnuppern zu können. Die Familie hat eine Tochter in meinem Alter und zusammen haben wir abends lange gequatscht und Filme geguckt. Was ich sehr schön in dieser Familie fand, war, dass zusammen gegessen wird was eher untypisch für eine sambische Familie ist. Und außerdem, dass abends zusammen gebetet wird. Es liest jemand eine Geschichte aus der Bibel vor und dann kann jeder seinen Teil dazu beitragen und sagen, was die Geschichte für einen bedeutet. Ich finde es sehr gut, dass ich Einblick in verschiedene Familien bekomme. Denn wir werden zwar auf ein paar typische sambische Familienbilder vorbereitet doch am Ende ist jede Familie anders -hier wie in Deutschland. In den ersten Wochen haben die Sister und ich außerdem das nahe Livingstone besucht und waren für zweI Tage mal als Touristen unterwegs. Hier haben wir die berühmten Viktoria Fälle bestaunen können die trotz der Trockenzeit sehr beeidruckend waren.
Dieses Jahr ist besonders wenig Wasser dort, da die letzte Regenzeit nicht gut war. So konnten die Sister und ich über den Fluss laufen und unsere Füße im Wasser kühlen. Das war sehr entspannt bis die Sister mich gewarnt hat: "Tritt nicht zu nahe an die Büsche am Ufer!" "Warum denn das nicht?", habe ich sie gefragt. Und ihre Antwort war: "Da könnte ein Krokodil drin sein!" Oh da habe ich mich aber erschrocken. Zum Glück sind wir keinem Vertreter begegnet. Nur Affen haben wir viele beobachten können.
Nach den Tagen in Livingstone hatte ich ein bisschen Zeit mich auf meine Familie vorzubereiten. Und wenn man hier "ein bisschen Zeit" hat, dann heißt das auf deutsch "viel Zeit haben", zumindest für meine Verhältnisse. Die sambischen Uhren ticken einfach anders und ehrlich gesagt bin ich froh darüber auch wenn ich mich zurzeit noch in Geduld üben muss. In diesen letzten Tagen der Orientationswochen habe ich viel im Thema Haushalt schmeißen gelernt. Das hieß mit den Händen waschen, Nshima kochen, den Garten bewässern und kehren -und und und. Nach einem Tag war ich fix und fertig. Nach dem Jahr komme ich sicher mit ein paar Armmuskeln mehr nach Hause.
Schließlich habe ich meinen letzten Tag in Choma geschlagene acht Stunden in einem Friseursaloon verbracht. Wir haben draußen vor dem Shop auf Plastikstühlen gesessen während die Friseusen die tollsten Hairstyles mit ein bisschen falschem Haar und manchmal sogar Nadel und Faden gezaubert haben. Dabei wurde viel gequatscht und das ein oder andere ausgetauscht -so soll kultureller Austausch passieren -mitten auf der Straße beim Friseur während Musik läuft und Nshima aus einem Topf gegessen wird. Und am Ende dieses letzten Tages in Choma bin ich nicht nur mit einem anderen Haarstyle nach Hause gegangen sondern auch mit vielen neuen Geschichten über das Leben hier in Sambia.
Ich hoffe ich werde noch viele solcher Geschichten in der nächsten Zeit hören. Denn jetzt geht es für mich nach Mazabuka in meine neue Familie! Ich bin schon sehr gespannt.
Fotos folgen wie beim letzten Mal.
Twalumba,
Eure Helen
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