Ich habe meine Arbeitsstelle diese Woche zu einer Schule gewechselt, weil es durch die Arbeitszeit und die weite Strecke umständlich ist in der City of Joy zu arbeiten wie ich es eigentlich vorgehabt hatte. Und ich bin sehr froh über diese Entscheidung, da die Arbeit in der Schule total Spaß macht. Wir haben dort erste bis neunte Klasse und zwar zweizügig. In manchen Klassen sind wie in Deutschland auch rund 30 Schüler, es gibt aber auch manche wo pro Klasse 50 Kinder in einem Raum sitzen, oft zu dritt an einem Tisch, weil es nicht genug gibt.
Manchmal werden auch Stühle knapp, dann wird zum nächsten Raum gegangen und darauf gehofft, dass dort vielleicht heute ein Kind fehlt und ein Stuhl frei ist. Ansonsten ist die Schule jedoch besser ausgestattet als die meisten Goverment Schools, weil sie durch ein Missionarsprojekt entstanden ist. Die Klassenräume sind bemalt, draußen gibt es ein paar grüne Pflanzen, wir haben eine sehr schöne Bücherei und es wird Mittagessen für die Kinder in der Küche zubereitet.
Zurzeit wird die Schule sogar vergrößert und es herrschen Bauarbeiten dort. Meine Kollegen sind alle total nett und wollten direkt, dass ich mit in ihren Unterricht gehe und sie begleite. Herzlich wird im Lehrerzimmer Essen miteinander geteilt, wie ich das sowieso von den Menschen hier kennengelernt habe.
Und besonders toll finden sie immer wieder, wenn ich sie auf Chitonga begrüße. Ich muss mir unbedingt vornehmen noch mehr von der Sprache zu lernen. Denn immer wieder fällt mir auf, wie nahe man den Menschen hier kommt, wenn man versucht ihre Sprache zu sprechen. Sprache ist so wichtig für eine gute Kommunikation. Die ersten bis vierten Klassen werden auch auf ihrer lokalen Sprache unterrichtet und haben nebenbei Englischunterricht. Das ist ungefähr so, wie wir das auch in Deutschland haben. Nach der vierten Klasse wird auf Englisch unterrichtet. Und obwohl die Official Language Englisch ist, fällt auf, dass zwischen den Menschen kein Englisch gesprochen wird. In den Familien und im Freundeskreis wird die lokale Sprache benutzt und so ist es für viele Kinder eine Herausforderung ab der vierten Klasse plötzlich alle Fächer auf Englisch zu haben. Dann kommt die große Nummer an Kindern innerhalb einer Klasse dazu. Und außerdem, dass manche Familien trotz der Schulpflicht die Kinder nicht zur Schule schicken, weil ab einem bestimmten Alter sogenannte Schoolfees bezahlt werden müssen und außerdem für Bücher und Stifte gesorgt werden muss. Trotzdem, das Unterrichten macht mir sehr viel Spaß und zwei Lehrer in einer Klasse können schon viel mehr individuelle Hilfe geben als wenn nur eine Person zum Beispiel Rechenaufgaben verteilt.
Ich gebe hauptsächlich Kunstunterricht, weil das mein Wunsch war. Letztens war eine Kunstlehrerin krank und dann ist es auch selbstverständlich, dass ich alleine was mit der Klasse machen kann. Ich kannte die Klasse vorher noch nicht, aber die Kinder waren sehr freundlich und hießen mich willkommen.
Wir haben dann Masken gemalt, typisch afrikanische Masken wie sie an Touristen verkauft werden und in den Nigerian Movies vorkommen, die die Kinder hier total gerne gucken. Ich habe ihnen nur vorgegeben, dass es eine Maske sein soll, sie konnte freundlich gucken oder böse, Schmuck tragen, mit Steinen verziert sein, Ohren haben, und und und. Es war sehr toll zu sehen wie unterschiedlich die Kinder ihre Masken malten und ihrer Kreativität freien Lauf ließen.
Außerdem war diese Woche ein besonderer Sporttag, wo die Schüler sich auf einem großen Platz nahe unserer Schule getroffen haben um im Wettrennen, Staffellauf, Weitsprung und Hochsprung gegen Schüler von anderen Schulen anzutreten. Zum Glück war es nicht allzu heiß und es regnete auch nicht, sodass die Veranstaltung stattfinden konnte.
Die Schüler haben es sehr genossen mal einen Tag lang nicht in den Klassenräumen zu sitzen, sondern draußen herumzuspringen und ein bisschen Spaß zu haben.
Am Ende haben wir den vierten Platz von zwanzig Schulen belegt –damit kann man auf jeden Fall zufrieden sein. Ansonsten bereiten sich die meisten Kinder zurzeit für die Klausuren vor, die in zwei Wochen anstehen. Nach Ostern werden nur noch Arbeiten geschrieben und dann geht es im April in die Ferien. Bis dahin bin ich noch fleißige Kunstlehrerin.
Sonntag, 20. März 2016
Samstag, 5. März 2016
Evaluation und ein paar kleine Momente
In der letzten Woche hatte ich ein paar Tage Evaluation bei der Sister in ihrem Convent in Choma. Convent ist sozusagen ein Kloster, aber Kloster kann man unter deutschem Verständnis für ein Kloster nicht sagen, weil es ein ganz einfaches Haus ist, in dem ein paar Schwestern zusammen leben. Sie wohnt sogar zurzeit alleine in ihrem Convent, deswegen waren die Tage dort auch sehr ruhig und entspannt für mich.
Zusammen haben wir nicht nur über die vergangenen und kommenden Monate geredet und das Programm besprochen, sondern auch gemeinsam gekocht und alles was dazu gehört. Hier habe ich seit Langem nochmal Müsli und Joghurt und Käse gegessen, was es bei mir Zuhause nicht gibt, weil es zu teuer ist. Außerdem hat die Sister einen Garten mit verschiedenen Bäumen und da im Moment Granadillen-Zeit ist, haben wir unglaublich viele Früchte gesammelt und daraus Saft gemacht. Granadillen sind neben den Mangos auf jeden Fall meine Favoritenfrüchte aus Sambia.
Zurück nach Mazabuka bin ich natürlich mit einem der typischen Minibussen gereist die immer total überfüllt sind. Man sitzt teilweise echt auf dem Schoß von jemand anderem und hat unter der Bank außerdem noch ein paar Hühner sitzen. Letztens fand ich unter mir sogar eine Ziege die sich die Fahrt über mit den Hühnern anlegen wollte. Für gute Stimmung ist in den meisten Bussen die Gospelmusik voll aufgedreht und dann geht es mit einem Tempo über die schlecht asphaltierten Straßen. Dieses Mal hatten wir sogar eine Reifenpanne und mitten im sambischen Busch mussten wir alle aussteigen und der Hinterreifen gewechselt werden. Letztendlich kommt man aber immer ans Ziel und so bin ich auch wieder heil in Mazabuka angekommen.
Auch wenn ich diesmal nur ein paar Tage weg von zu Hause war (nicht fast einen Monat wie im Januar) hatte ich diesmal wirklich das Gefühl nach Hause zu kommen. Ich habe gemerkt, wie sehr ich mich hier schon integriert fühle und als meine Tante mich zur Begrüßung herzlich umarmt hat und mein Neffe, der sonst immer eher Angst vor mir hat, auf mich zugestürmt kam, war ich total glücklich wieder hier zu sein.
Mein Neffe wohnt zurzeit bei uns, weil seine Mutter unterwegs ist und er war immer ziemlich schüchtern, auch, weil er mich nicht verstehen kann, da er nur Tonga redet. Aber irgendwie ist er aufgetaut und lief mir den ganzen ersten Nachmittag hinterher. Ich habe da gemerkt, dass es gar nicht so viele Worte braucht um Draht zueinander zu finden. Ein paar Phrasen wie „Komm her!“ oder „Schau mal!“ oder „Gib mir das!“ kann ich auch auf Tonga sagen und das hat ihn total gefreut.
Unser Nachbarskind Emma, die gerade das Sprechen lernt, hat mich mit meinem Tonganamen Chile begrüßt und ich war total überrascht, dass sie sich noch an das Wort erinnert. Im Moment plappert sie alles nach und wenn ich winke und „Tschüs“ auf Deutsch sage, antwortet sie mit „Tschüs“. Das ist total süß. So wurde ich wieder einmal herzlich Zuhause aufgenommen, besonders von den Kindern.
Zur Feier des Tages hat meine Tante ein leckeres Essen gezaubert und wir haben alle zusammen im Wohnzimmer nachher noch gesessen und unseren Spaß gehabt. Manchmal braucht es echt nicht viel um einen guten Tag zu haben.
Dazu fällt mir ein: Ich habe letztens das Zitat gefunden, das ich mir auf dem Vorbereitungsseminar für mein FSJ ausgesucht habe: „Suche nicht nach dem großen Wunder, sonst verpasst du viele kleine.“ Und das ist genau das, was ich hier so oft erlebe.
Mal ein paar Beispiele:
Manchmal, wenn abends kein Strom da ist, sitzen wir draußen auf der Veranda im Dunkeln und quatschen oder singen oder kochen auf dem Feuer und man kann so unglaublich viele Sterne sehen, weil ganz Kabobola stockdunkel ist.
Und weil wir jeden Abend zusammen beten, setzen wir uns dann im Wohnzimmer um eine brennende Kerze und beten im Dunkeln, das ist einfach echt schön.
Oder in der Messe, nicht in den Sonntagsmessen, wo immer gesungen und getanzt und geklatscht wird, sondern in den Messen unter der Woche, wo ohne Instrumente einfach nur Call and Response auf Tonga gesungen wird und die Stimmen von der Kirche wiederhallen, das ist eine unglaubliche Erfahrung.
Letztens war ich auch das erste Mal auf einer Beerdigung von einer Frau aus unserer Gemeinde. An den Tagen nach dem Tod von jemandem wird abends bis spätnachts immer zu dem Haus gegangen und gesungen. Es war eine unglaubliche Atmosphäre. Wir Mädchen haben schon auf dem Weg zu diesem Haus angefangen zu singen und sind dann durch den Garten eingezogen. Die ganzen Leute saßen draußen um ein großes Feuer herum und wir haben gesungen und dann wurde sogar getanzt! Es waren so unglaublich viele Leute da, das hat mich total überrascht und ich fand die Stimmung dort sehr bewegend.
Eine andere schöner Moment, etwas ganz Simples, ist, wenn es sehr stark regnet und der Regen auf unserem Blechdach einen Höllenlärm veranstaltet. Dann sitzt man drinnen und alle Geräusche werden von diesem Regen erstickt, man kann nicht mal sich unterhalten so laut ist es. Das ist irgendwie manchmal sehr entspannt und im Endeffekt ist es einmal still für eine Zeit.
Solche ganz einfachen Sachen sind wirklich tolle Momente die das Jahr hier und da prägen.
Nach diesem Wochenende werde ich zu meiner neuen Arbeitsstelle wechseln und bin schon gespannt was mich da so erwarten wird. Bestimmt werden ein paar weitere Augenblicke dabei sein.
Zusammen haben wir nicht nur über die vergangenen und kommenden Monate geredet und das Programm besprochen, sondern auch gemeinsam gekocht und alles was dazu gehört. Hier habe ich seit Langem nochmal Müsli und Joghurt und Käse gegessen, was es bei mir Zuhause nicht gibt, weil es zu teuer ist. Außerdem hat die Sister einen Garten mit verschiedenen Bäumen und da im Moment Granadillen-Zeit ist, haben wir unglaublich viele Früchte gesammelt und daraus Saft gemacht. Granadillen sind neben den Mangos auf jeden Fall meine Favoritenfrüchte aus Sambia.
Auch wenn ich diesmal nur ein paar Tage weg von zu Hause war (nicht fast einen Monat wie im Januar) hatte ich diesmal wirklich das Gefühl nach Hause zu kommen. Ich habe gemerkt, wie sehr ich mich hier schon integriert fühle und als meine Tante mich zur Begrüßung herzlich umarmt hat und mein Neffe, der sonst immer eher Angst vor mir hat, auf mich zugestürmt kam, war ich total glücklich wieder hier zu sein.
Mein Neffe wohnt zurzeit bei uns, weil seine Mutter unterwegs ist und er war immer ziemlich schüchtern, auch, weil er mich nicht verstehen kann, da er nur Tonga redet. Aber irgendwie ist er aufgetaut und lief mir den ganzen ersten Nachmittag hinterher. Ich habe da gemerkt, dass es gar nicht so viele Worte braucht um Draht zueinander zu finden. Ein paar Phrasen wie „Komm her!“ oder „Schau mal!“ oder „Gib mir das!“ kann ich auch auf Tonga sagen und das hat ihn total gefreut.
Unser Nachbarskind Emma, die gerade das Sprechen lernt, hat mich mit meinem Tonganamen Chile begrüßt und ich war total überrascht, dass sie sich noch an das Wort erinnert. Im Moment plappert sie alles nach und wenn ich winke und „Tschüs“ auf Deutsch sage, antwortet sie mit „Tschüs“. Das ist total süß. So wurde ich wieder einmal herzlich Zuhause aufgenommen, besonders von den Kindern.
Zur Feier des Tages hat meine Tante ein leckeres Essen gezaubert und wir haben alle zusammen im Wohnzimmer nachher noch gesessen und unseren Spaß gehabt. Manchmal braucht es echt nicht viel um einen guten Tag zu haben.
Dazu fällt mir ein: Ich habe letztens das Zitat gefunden, das ich mir auf dem Vorbereitungsseminar für mein FSJ ausgesucht habe: „Suche nicht nach dem großen Wunder, sonst verpasst du viele kleine.“ Und das ist genau das, was ich hier so oft erlebe.
Mal ein paar Beispiele:
Manchmal, wenn abends kein Strom da ist, sitzen wir draußen auf der Veranda im Dunkeln und quatschen oder singen oder kochen auf dem Feuer und man kann so unglaublich viele Sterne sehen, weil ganz Kabobola stockdunkel ist.
Und weil wir jeden Abend zusammen beten, setzen wir uns dann im Wohnzimmer um eine brennende Kerze und beten im Dunkeln, das ist einfach echt schön.
Oder in der Messe, nicht in den Sonntagsmessen, wo immer gesungen und getanzt und geklatscht wird, sondern in den Messen unter der Woche, wo ohne Instrumente einfach nur Call and Response auf Tonga gesungen wird und die Stimmen von der Kirche wiederhallen, das ist eine unglaubliche Erfahrung.
Letztens war ich auch das erste Mal auf einer Beerdigung von einer Frau aus unserer Gemeinde. An den Tagen nach dem Tod von jemandem wird abends bis spätnachts immer zu dem Haus gegangen und gesungen. Es war eine unglaubliche Atmosphäre. Wir Mädchen haben schon auf dem Weg zu diesem Haus angefangen zu singen und sind dann durch den Garten eingezogen. Die ganzen Leute saßen draußen um ein großes Feuer herum und wir haben gesungen und dann wurde sogar getanzt! Es waren so unglaublich viele Leute da, das hat mich total überrascht und ich fand die Stimmung dort sehr bewegend.
Eine andere schöner Moment, etwas ganz Simples, ist, wenn es sehr stark regnet und der Regen auf unserem Blechdach einen Höllenlärm veranstaltet. Dann sitzt man drinnen und alle Geräusche werden von diesem Regen erstickt, man kann nicht mal sich unterhalten so laut ist es. Das ist irgendwie manchmal sehr entspannt und im Endeffekt ist es einmal still für eine Zeit.
Solche ganz einfachen Sachen sind wirklich tolle Momente die das Jahr hier und da prägen.
Nach diesem Wochenende werde ich zu meiner neuen Arbeitsstelle wechseln und bin schon gespannt was mich da so erwarten wird. Bestimmt werden ein paar weitere Augenblicke dabei sein.
Dienstag, 1. März 2016
Essen, Essen, Essen
Im Moment passiert nicht so viel Neues hier, deswegen wollte ich mal über etwas Allgemeineres schreiben, etwas Alltägliches: Essen. Ehrlich gesagt, mir fehlt ziemlich oft das Essen aus Deutschland. Das liegt nicht daran, dass ich das Essen hier nicht mag, sondern das ist glaube ich einfach ganz normal. Besonders unser deutsches, dunkles Brot und Käse fehlen mir. Und Schokolade oder Kuchen, was es hier zwar gibt, aber sehr teuer ist, genauso wie Milchprodukte. Joghurt haben wir deswegen zum Beispiel nur sehr selten. Morgens gibt es meistens Toast und Tee oder Kaffee (leider nur Kaffeepulver und kein Cappuccino wie in Aachen) oder wir holen uns sogenannte Frittas von den Nachbarn. Das ist Fettgebäck was hier auf der Straße neben vielen anderen Kleinigkeiten verkauft wird.
Ich liebe das Essen, was man hier auf der Straße kaufen kann. Frittas, Scons (kleine Muffins), Samosas (herzhaftes Fettgebäck mit Kartoffeln), geröstete Maiskolben und Früchte von Guaven über Mangos bis zu Papayas. Besonders wenn man unterwegs mit dem Minibus oder Auto ist, stehen an den Haltestellen und am Straßenrand immer unglaublich viele Frauen mit Tomaten, Bananen, Zwiebeln, Äpfeln und allerlei anderem Essen am Straßenrand und verkaufen den anhaltenden Fahrern ihre Ware. Es ist manchmal ein ganz schönes Chaos wenn ein Bus hält und so viele Menschen mit Körbe voller Essen auf die Fenster zuströmen und „One Kwacha, only one Kwacha“ durcheinander rufen. Die Straße ist einfach ein lebendiger Marktplatz. Zum Mittagsessen und Abendessen gibt es dann meistens Nshima mit diverse Beilagen.
Nshima ist das Hauptessen hier, nicht nur in Sambia, sondern auch in anderen Ostafrikanischen Ländern. Es besteht aus Maismehl und Wasser und ist relativ feste, sodass man es in der Hand kneten kann. Während man es kocht und bevor es fertig ist, kann man auch Porridge daraus machen. Das ist ein bisschen breiartig und wenn man es mit Zucker und Milch mischt sehr lecker. Zum Nshima gibt es dann alles mögliche: Hühnchen mit Soße, Bohnen, grünes Gemüse, gekochte Eier und und und.
Es wird viel mit Tomaten und Zwiebeln gekocht, wenig mit Möhren oder Paprika. Ein paprika-ähnliches Gemüse ist aber das Okra, was man entweder gebraten oder gekocht essen kann und ein bisschen wie grüne Chili aussieht. Ein anderes Gemüse was ähnlich wie Obergine ist, heißt Impwa. Es schmeckt aber recht bitter und ist viel heller als unsere Obergine. Etwas Spezielles sind Wurzeln die hier gegessen werden. Sie werden in einer Soße aus gestampften Erdnüssen und Tomaten gegessen was echt lecker ist.
Erdnüsse essen wir sowieso oft. Entweder einfach so geröstet mit Salz oder gestampft und dann mit Gemüse gekocht. Natürlichen kochen wir auch oft Nudeln oder Kartoffeln, doch das Hauptprodukt zum Kochen ist und bleibt der Mais. Seien es die Kolben die man gekocht einfach so isst oder das Mehl zum Nshima und Porridge kochen. Wir machen sogar ein Getränk daraus: Chikwantu. Das ist ein unglaublicher Prozess in dem man gemahlenen Mais siebt und kocht und hin und hergießt –so ganz habe ich die Schritte noch nicht drauf.
Man trinkt es mit einer Menge Zucker und am Anfang konnte ich mich mit diesem speziellen Getränk nicht so ganz anfreunden, aber inzwischen mag ich es echt gerne.
Man kann so vieles aus Mais machen, das überrascht mich immer wieder! Manchmal kochen wir den Mais, dass er aufquillt und mischen ihn mit Milch und Zucker –das schmeckt wie Milchreis. Es wird sogar Bier daraus gebraut! Was natürlich hier in Mazabuka auch noch gegessen wird, ist das Zuckerrohr. Dann bringt irgendwer eine ganze, zwei Meter Stange Zuckerrohr mit nach Hause die gerecht in handliche Stücke aufgeteilt wird. Wir schälen die Rinde mit den Zähnen und dann kann man Stücke abbeißen aus denen man den süßen Zuckersaft saugt. Eine echt ziemlich klebrige Angelegenheit und es sieht echt witzig aus. Es gibt also eine Menge neuer, interessanter Dinge zu essen und auszuprobieren. Und auch wenn mir so manches deutsches Essen fehlt, werde ich vieles vermissen, wenn ich wieder daheim bin. Besonders die Früchte werden mir fehlen. Die Mangos hier frisch vom Baum kann man nämlich echt nicht mit denen aus einem deutschen Supermarkt vergleichen.
Ich liebe das Essen, was man hier auf der Straße kaufen kann. Frittas, Scons (kleine Muffins), Samosas (herzhaftes Fettgebäck mit Kartoffeln), geröstete Maiskolben und Früchte von Guaven über Mangos bis zu Papayas. Besonders wenn man unterwegs mit dem Minibus oder Auto ist, stehen an den Haltestellen und am Straßenrand immer unglaublich viele Frauen mit Tomaten, Bananen, Zwiebeln, Äpfeln und allerlei anderem Essen am Straßenrand und verkaufen den anhaltenden Fahrern ihre Ware. Es ist manchmal ein ganz schönes Chaos wenn ein Bus hält und so viele Menschen mit Körbe voller Essen auf die Fenster zuströmen und „One Kwacha, only one Kwacha“ durcheinander rufen. Die Straße ist einfach ein lebendiger Marktplatz. Zum Mittagsessen und Abendessen gibt es dann meistens Nshima mit diverse Beilagen.
Nshima ist das Hauptessen hier, nicht nur in Sambia, sondern auch in anderen Ostafrikanischen Ländern. Es besteht aus Maismehl und Wasser und ist relativ feste, sodass man es in der Hand kneten kann. Während man es kocht und bevor es fertig ist, kann man auch Porridge daraus machen. Das ist ein bisschen breiartig und wenn man es mit Zucker und Milch mischt sehr lecker. Zum Nshima gibt es dann alles mögliche: Hühnchen mit Soße, Bohnen, grünes Gemüse, gekochte Eier und und und.
Es wird viel mit Tomaten und Zwiebeln gekocht, wenig mit Möhren oder Paprika. Ein paprika-ähnliches Gemüse ist aber das Okra, was man entweder gebraten oder gekocht essen kann und ein bisschen wie grüne Chili aussieht. Ein anderes Gemüse was ähnlich wie Obergine ist, heißt Impwa. Es schmeckt aber recht bitter und ist viel heller als unsere Obergine. Etwas Spezielles sind Wurzeln die hier gegessen werden. Sie werden in einer Soße aus gestampften Erdnüssen und Tomaten gegessen was echt lecker ist.
Erdnüsse essen wir sowieso oft. Entweder einfach so geröstet mit Salz oder gestampft und dann mit Gemüse gekocht. Natürlichen kochen wir auch oft Nudeln oder Kartoffeln, doch das Hauptprodukt zum Kochen ist und bleibt der Mais. Seien es die Kolben die man gekocht einfach so isst oder das Mehl zum Nshima und Porridge kochen. Wir machen sogar ein Getränk daraus: Chikwantu. Das ist ein unglaublicher Prozess in dem man gemahlenen Mais siebt und kocht und hin und hergießt –so ganz habe ich die Schritte noch nicht drauf.
Man trinkt es mit einer Menge Zucker und am Anfang konnte ich mich mit diesem speziellen Getränk nicht so ganz anfreunden, aber inzwischen mag ich es echt gerne.
Man kann so vieles aus Mais machen, das überrascht mich immer wieder! Manchmal kochen wir den Mais, dass er aufquillt und mischen ihn mit Milch und Zucker –das schmeckt wie Milchreis. Es wird sogar Bier daraus gebraut! Was natürlich hier in Mazabuka auch noch gegessen wird, ist das Zuckerrohr. Dann bringt irgendwer eine ganze, zwei Meter Stange Zuckerrohr mit nach Hause die gerecht in handliche Stücke aufgeteilt wird. Wir schälen die Rinde mit den Zähnen und dann kann man Stücke abbeißen aus denen man den süßen Zuckersaft saugt. Eine echt ziemlich klebrige Angelegenheit und es sieht echt witzig aus. Es gibt also eine Menge neuer, interessanter Dinge zu essen und auszuprobieren. Und auch wenn mir so manches deutsches Essen fehlt, werde ich vieles vermissen, wenn ich wieder daheim bin. Besonders die Früchte werden mir fehlen. Die Mangos hier frisch vom Baum kann man nämlich echt nicht mit denen aus einem deutschen Supermarkt vergleichen.
Donnerstag, 11. Februar 2016
Über Krankenhausarbeit
Bald werde ich meine Arbeitsstelle wechseln und ich habe es noch nicht mal geschafft etwas über meine jetzige Beschäftigung zu schreiben. Deswegen kommt das jetzt: Meine Arbeit im Krankenhaus.
Ich habe bestimmt schon mal erwähnt, dass ich auf der Station für die Mütter und Kinder arbeite, kurz MCH (Mothers Children Health/ Mutter Kind Gesundheit). Hier ist immer sehr viel los, von montags bis freitags und ab acht Uhr morgens. Jeden Tag kommt eine andere Gruppe von Müttern. Montags die schwangeren Frauen die das erste Mal kommen, dienstags Mütter mit Kindern unter fünf Jahren, mittwochs sechs Tage und sechs Wochen alte Babys, donnerstags schwangere Frauen zur Kontrolle und freitags ist das sogenannte „Family Planning“ wo Mütter mit Kindern allen Alters kommen.
Jeden Tag müssen dabei Registerkarten ausgefüllt werden, die Daten in verschiedene Bücher eingetragen werden und der ganze Papierkram wirklich auf Papier erledigt werden, da wir keinen Computer haben.
Das ist ganz schön viel Arbeit, besonders, weil die Frauen hier keine feste Uhrzeit, einen Termin sozusagen, bekommen, wie ich das aus Aachen kenne. Sie bekommen einen Tag gesagt an dem sie erscheinen müssen und dann stehen manchmal morgens um acht Uhr fünfzig Frauen auf der Matte mit ihren Babys und Kindern und alle müssen gewogen werden, Temperatur und BP gemessen bekommen, Impfungen oder HIV Tests unterzogen werden und und und.
Ich arbeite immer bis fünfzehn Uhr und wenn ich nach Hause gehe, sind oft noch viele Patienten da und warten.
Da wir nur zwei Behandlungszimmer haben, machen wir die Registration von draußen. Wir stellen Bänke als Wartezimmer auf, einen Tisch wo BP und Temperatur gemessen wird und wir die Karten der Babys und ähnliches ausfüllen, hängen eine Babywaage auf und stellen eine Messlatte hin.
Manchmal ist das in ein bis zwei Stunden getan, manchmal kommen aber auch so viele Mütter, dass schon die Registration lange dauert. Mein extremster Fall war einmal ein Freitag wo ich 90 Family-Planning-Karten bei mir liegen hatte. Das bedeutet 90 Frauen wiegen, Blutdruck messen und dann ins Behandlungszimmer schicken wo HIV Tests gemacht werden, Blut abgenommen wird und Impfungen verteilt werden.
Unsere Station ist nicht einfach nur für die Routinekontrollen der Babies und Mütter zuständig, sondern auch für das Aufklärungsprogramm in Sachen wie HIV, Malaria und anderen Krankheiten. Deswegen unterrichtet eine Krankenschwester die wartenden Mütter immer, nicht nur, um die Wartezeit zu verkürzen, sondern um aufzuklären. Health Education heißt das.
Ich glaube, das ist eins der wichtigsten Dinge die wir hier machen. Weil viele Mütter noch sehr jung sind und nicht recht wissen wie gefährlich es sein kann HIV Positiv zu sein oder Malaria während der Schwangerschaft zu bekommen. Wir führen dann nicht nur die Tests durch, sondern verteilen auch Medikamente an die HIV Positiven Mütter und beraten sie, wie sie mit der Krankheit bezüglich ihrer Schwangerschaft umgehen sollen, damit es nicht auf das Baby übertragen wird. Da jeden Tag so viele Mütter kommen, denke ich, ist das Aufklärungsprogramm sehr gut, da es so viele Leute erreicht. Außerdem unterrichten die Krankenschwestern auf ihrer lokalen Sprache, so dass auch jeder versteht um was es geht. Nicht selten ist es nämlich so, dass Englisch nicht gut verstanden wird, da es höchstens in der Schule gesprochen wird und nicht Zuhause. Zum Glück lassen sich meine Kollegen nicht aus der Ruhe bringen, auch wenn mal wieder über dreißig Mütter auf der Matte stehen und möglichst schnell wieder nach Hause oder zur Arbeit wollen.
Wir arbeiten so gut und so schnell es geht und das ist motivierend. Auch wenn wir nicht über die neusten Technologien verfügen und sicherlich auch etwas in der Arbeitsmoral verbessert werden kann, funktioniert die Arbeitsweise und nach einem beschäftigenden Tag kann man dann auch zufrieden nach Hause gehen.
Ich jedenfalls war sehr froh einmal in einem sambischen Krankenhaus arbeiten zu können und habe mich total gefreut wie willkommen ich in das Team aufgenommen wurde. Ich hab sicherlich viele Erfahrungen dort gesammelt.
Ich habe bestimmt schon mal erwähnt, dass ich auf der Station für die Mütter und Kinder arbeite, kurz MCH (Mothers Children Health/ Mutter Kind Gesundheit). Hier ist immer sehr viel los, von montags bis freitags und ab acht Uhr morgens. Jeden Tag kommt eine andere Gruppe von Müttern. Montags die schwangeren Frauen die das erste Mal kommen, dienstags Mütter mit Kindern unter fünf Jahren, mittwochs sechs Tage und sechs Wochen alte Babys, donnerstags schwangere Frauen zur Kontrolle und freitags ist das sogenannte „Family Planning“ wo Mütter mit Kindern allen Alters kommen.
Jeden Tag müssen dabei Registerkarten ausgefüllt werden, die Daten in verschiedene Bücher eingetragen werden und der ganze Papierkram wirklich auf Papier erledigt werden, da wir keinen Computer haben.
Das ist ganz schön viel Arbeit, besonders, weil die Frauen hier keine feste Uhrzeit, einen Termin sozusagen, bekommen, wie ich das aus Aachen kenne. Sie bekommen einen Tag gesagt an dem sie erscheinen müssen und dann stehen manchmal morgens um acht Uhr fünfzig Frauen auf der Matte mit ihren Babys und Kindern und alle müssen gewogen werden, Temperatur und BP gemessen bekommen, Impfungen oder HIV Tests unterzogen werden und und und.
Ich arbeite immer bis fünfzehn Uhr und wenn ich nach Hause gehe, sind oft noch viele Patienten da und warten.
Da wir nur zwei Behandlungszimmer haben, machen wir die Registration von draußen. Wir stellen Bänke als Wartezimmer auf, einen Tisch wo BP und Temperatur gemessen wird und wir die Karten der Babys und ähnliches ausfüllen, hängen eine Babywaage auf und stellen eine Messlatte hin.
Manchmal ist das in ein bis zwei Stunden getan, manchmal kommen aber auch so viele Mütter, dass schon die Registration lange dauert. Mein extremster Fall war einmal ein Freitag wo ich 90 Family-Planning-Karten bei mir liegen hatte. Das bedeutet 90 Frauen wiegen, Blutdruck messen und dann ins Behandlungszimmer schicken wo HIV Tests gemacht werden, Blut abgenommen wird und Impfungen verteilt werden.
Unsere Station ist nicht einfach nur für die Routinekontrollen der Babies und Mütter zuständig, sondern auch für das Aufklärungsprogramm in Sachen wie HIV, Malaria und anderen Krankheiten. Deswegen unterrichtet eine Krankenschwester die wartenden Mütter immer, nicht nur, um die Wartezeit zu verkürzen, sondern um aufzuklären. Health Education heißt das.
Ich glaube, das ist eins der wichtigsten Dinge die wir hier machen. Weil viele Mütter noch sehr jung sind und nicht recht wissen wie gefährlich es sein kann HIV Positiv zu sein oder Malaria während der Schwangerschaft zu bekommen. Wir führen dann nicht nur die Tests durch, sondern verteilen auch Medikamente an die HIV Positiven Mütter und beraten sie, wie sie mit der Krankheit bezüglich ihrer Schwangerschaft umgehen sollen, damit es nicht auf das Baby übertragen wird. Da jeden Tag so viele Mütter kommen, denke ich, ist das Aufklärungsprogramm sehr gut, da es so viele Leute erreicht. Außerdem unterrichten die Krankenschwestern auf ihrer lokalen Sprache, so dass auch jeder versteht um was es geht. Nicht selten ist es nämlich so, dass Englisch nicht gut verstanden wird, da es höchstens in der Schule gesprochen wird und nicht Zuhause. Zum Glück lassen sich meine Kollegen nicht aus der Ruhe bringen, auch wenn mal wieder über dreißig Mütter auf der Matte stehen und möglichst schnell wieder nach Hause oder zur Arbeit wollen.
Wir arbeiten so gut und so schnell es geht und das ist motivierend. Auch wenn wir nicht über die neusten Technologien verfügen und sicherlich auch etwas in der Arbeitsmoral verbessert werden kann, funktioniert die Arbeitsweise und nach einem beschäftigenden Tag kann man dann auch zufrieden nach Hause gehen.
Ich jedenfalls war sehr froh einmal in einem sambischen Krankenhaus arbeiten zu können und habe mich total gefreut wie willkommen ich in das Team aufgenommen wurde. Ich hab sicherlich viele Erfahrungen dort gesammelt.
Montag, 1. Februar 2016
Wieder zurück im Alltag
Wie ihr sicherlich auf einem der Fotos des letzten Posts gesehen habt, bin ich wieder sehr herzlich in Mazabuka und in meiner Familie empfangen worden. Der erste Tag wieder Zuhause war trotzdem etwas befremdlich. Ich musste mich noch einmal im Schnelldurchlauf wieder an alles gewöhnen, doch dann, vom einen auf den anderen Moment war ich wieder mitten im Alltag und wirklich daheim. Ich habe mir die ersten Tage noch freigenommen um wieder anzukommen, doch eigentlich war das Ankommen nach dem einen Tag wirklich erledigt.
Dafür hatte ich trotzdem Programm, da nämlich die Auswahltage für die sambischen Freiwilligen hier in meiner Gemeinde stattfanden und ich dort auch mit teilnahm um den Bewerbern ein bisschen zu erzählen was sie so erwartet. Mir hat es richtig Spaß gemacht mich dort einzubringen und ich freue mich schon auf die Vorbereitungswochen hier, welche ich auch mit leiten werde.
Nach dem ersten Arbeitstag nach einem Monat war dann wirklich wieder vollständig Alltag eingekehrt.
Am ersten Wochenende hatten wir auch direkt wieder Programm: Gestern war nämlich der Gedenktag von Don Bosco. Und da unsere City of Joy diesem gewidmet ist, wurde dort dieser Tag groß gefeiert. Schon morgens in der Messe gestalteten die Kinder der City of Joy diese mit und nachmittags waren wir alle dorthin eingeladen.
Zusammen mit meinen Freundinnen und mit meiner Schwester machten wir uns nach dem Mittagessen auch auf den Weg. In der City of Joy angekommen wurde ich direkt von den Freiwilligen die dort arbeiten begrüßt und wir gingen in die Halle, dort, wo die Veranstaltung stattfand. Alles war mit bunten Luftballons geschmückt, die Leiter trugen Don-Bosco-T-Shirts und es lief natürlich laut Musik. Die Nonnen eröffneten die Feier dann mit ein paar Worten und es ging mit den Aufführungen los.
Generell ist das bei solch einer Feier immer ähnlich. Es wird der typische Culture-Dance aufgeführt, verschiedene Gruppen die singen oder tanzen, es gibt ein kleines Schauspiel und Art Gedichte die aufgesagt werden.
Was ich immer cool finde, ist, dass auch die Nonnen mittanzen und hier wirklich das Gegenteil von konservativer Kirche gezeigt wird. Außerdem fand ich es irre schön zu sehen, wie sehr Don Bosco in die Aktivitäten eingegliedert war. Es wurden Lieder über ihn gesungen und die Schauspiele hatten mit ihm und seinem Wirken zu tun. Natürlich war es auch einfach schön dort all seine Freunde zu treffen und ein bisschen zu quatschen und Fotos zusammen zu machen.
Mit den Freiwilligen der City of Joy habe ich mich auch ein bisschen unterhalten, da ich wahrscheinlich schon in ein paar Wochen meine Arbeitsstelle dorthin wechseln werde. Zurzeit sind dort Freiwillige aus England, Österreich und Belgien die sich um die Kinder kümmern.
Im Moment arbeite ich ja noch im Krankenhaus, auf der Station mit den Müttern und Kindern. Bevor ich also meine Arbeitsstelle wechsle, werde ich auf jeden Fall noch einen Post über die Arbeit im Krankenhaus schreiben.
Dafür hatte ich trotzdem Programm, da nämlich die Auswahltage für die sambischen Freiwilligen hier in meiner Gemeinde stattfanden und ich dort auch mit teilnahm um den Bewerbern ein bisschen zu erzählen was sie so erwartet. Mir hat es richtig Spaß gemacht mich dort einzubringen und ich freue mich schon auf die Vorbereitungswochen hier, welche ich auch mit leiten werde.
Nach dem ersten Arbeitstag nach einem Monat war dann wirklich wieder vollständig Alltag eingekehrt.
Am ersten Wochenende hatten wir auch direkt wieder Programm: Gestern war nämlich der Gedenktag von Don Bosco. Und da unsere City of Joy diesem gewidmet ist, wurde dort dieser Tag groß gefeiert. Schon morgens in der Messe gestalteten die Kinder der City of Joy diese mit und nachmittags waren wir alle dorthin eingeladen.
Zusammen mit meinen Freundinnen und mit meiner Schwester machten wir uns nach dem Mittagessen auch auf den Weg. In der City of Joy angekommen wurde ich direkt von den Freiwilligen die dort arbeiten begrüßt und wir gingen in die Halle, dort, wo die Veranstaltung stattfand. Alles war mit bunten Luftballons geschmückt, die Leiter trugen Don-Bosco-T-Shirts und es lief natürlich laut Musik. Die Nonnen eröffneten die Feier dann mit ein paar Worten und es ging mit den Aufführungen los.
Generell ist das bei solch einer Feier immer ähnlich. Es wird der typische Culture-Dance aufgeführt, verschiedene Gruppen die singen oder tanzen, es gibt ein kleines Schauspiel und Art Gedichte die aufgesagt werden.
Was ich immer cool finde, ist, dass auch die Nonnen mittanzen und hier wirklich das Gegenteil von konservativer Kirche gezeigt wird. Außerdem fand ich es irre schön zu sehen, wie sehr Don Bosco in die Aktivitäten eingegliedert war. Es wurden Lieder über ihn gesungen und die Schauspiele hatten mit ihm und seinem Wirken zu tun. Natürlich war es auch einfach schön dort all seine Freunde zu treffen und ein bisschen zu quatschen und Fotos zusammen zu machen.
Mit den Freiwilligen der City of Joy habe ich mich auch ein bisschen unterhalten, da ich wahrscheinlich schon in ein paar Wochen meine Arbeitsstelle dorthin wechseln werde. Zurzeit sind dort Freiwillige aus England, Österreich und Belgien die sich um die Kinder kümmern.
Im Moment arbeite ich ja noch im Krankenhaus, auf der Station mit den Müttern und Kindern. Bevor ich also meine Arbeitsstelle wechsle, werde ich auf jeden Fall noch einen Post über die Arbeit im Krankenhaus schreiben.
Donnerstag, 21. Januar 2016
Mal eine Zugfahrt etwas anderer Art
Als es von Dar Es Salaam wieder zurück nach Sambia ging hatten wir abermals über 2000 Kilometer vor uns. Dieses Mal wollten wir jedoch nicht mit dem Bus fahren, sondern den tansanischen Zug ausprobieren der berühmt für seine Abenteuerfahrt ist. Wir hatten vorher schon etliche Geschichten über diesen Zug, die Tanzara, gehört: Dass Vorfreiwillige Tage auf den Zug gewartet hatten, dass er über drei Tage braucht um die Strecke zu bewältigen, dass er höchstens 30 Kilometer pro Stunde zurücklegt, dass die Schienen letztens weggeschwemmt waren und es auch schon einmal vorgekommen ist, dass er anhalten musste, weil ein Elefant auf den Schienen stand.
Mit Neugierde was wir wohl so erleben würden, fanden wir uns (fünf Freiwillige aus Sambia) am Bahnhof ein, pünktlich natürlich. Wir schlossen schon Wetten ab wie lange wir wohl auf den Zug warten müssten. Vielleicht würde er drei Stunden Verspätung haben? Vielleicht vier? Pünktlich um halb zwei Abfahrtszeit gingen die Leute in den Zug. Wir waren total überrascht. Menschen strömten auf den Bahnsteig, die Koffer auf den Köpfen tragend, und das pünktlich!
Der Zug fuhr um zwei Uhr ab. Sowas hatten wir selten erlebt, die vermeidlich typische Unpünktlichkeit hatte sich diesmal nicht bestätigt. Wir bezogen unser Abteile, Mädchen und Jungen getrennt, mit jeweils vier Betten. Es war total gemütlich irgendwie.
Wir hatten keine Komplikationen auf der Fahrt, keine weggeschwemmten Schienen oder störrische Elefanten und doch war die Zeit in der Tanzara ein kleines Abenteuer. Stundenlang saßen wir am Fenster und schauten raus.
Tansanias Berge zogen vorbei und der unberührte Nationalpark. Wir haben Antilopen und Affen gesehen und meine Mitfreiwillige entdeckte sogar ein Warzenschwein. Auch wenn der Zug ruckelte und pfiff wie sonst was war es richtig angenehm so lange dort zu verbringen. Ich hab mich ein bisschen wie in einem alten Film gefühlt oder wie im Hogwarts Express aus Harry Potter. Die Toiletten waren natürlich eine Katastrophe und wir mussten auch drei Tage ohne Dusche auskommen, aber dafür gab es richtig gutes Essen im Speisewagon und sogar eine kleine Bar mit ausreichend Getränken die man sich auf das Abteil bringen lassen konnte. Da saßen wir dann den Tag über zusammen und haben viel gequatscht und die Landschaft bewundert, Musik gehört und Filme geguckt solange es unsere Handy und Laptopakkus es ausgehalten haben und die letzte Zeit zusammen genossen.
Natürlich waren wir nach drei Tagen, nach 60 Stunden Zugfahrt, schon etwas kaputt. Doch es hatte sich gelohnt die Rückfahrt mit dem Zug anzutreten. Mit nur acht Stunden Verspätung kam die Tanzara dann schließlich im sambischen Kapiri an. Wir hatten es geschafft, wir waren wieder Zuhause!
Mittwoch, 13. Januar 2016
Ein bisschen deutsche Luft
Nach Weihnachten stand für mich die erste Reise an: Tansania
und Sansibar. Über Silvester hatte ich mich mit anderen Freiwilligen in
Verbindung gesetzt um den Jahreswechsel auf Sansibar gemeinsam feiern zu können
und anschließend nach Dar Es Salaam, der Hauptstadt Tansanias, zurückzufahren
um dort das Zwischenseminar zu besuchen. Natürlich hatten wir alles wunderbar
geplant, insbesondere zuerst einmal die Anreise, und natürlich wurden unsere
Pläne durchkreuzt. Der Bus, mit dem wir fahren wollten, war voll, der Flieger
zur Alternative dann ebenfalls, und schließlich musste ich innerhalb ein paar
Stunden meine Sachen packen und überstürzt in den Copperbelt Sambias fahren um
dort noch den letzten Bus zu erwischen der uns rechtzeitig nach Sansibar
bringen sollte. Nach drei chaotischen Tagen Busfahrten hatten wir über 2000
Kilometer hinter uns gelassen und ein kleines Abendteuer erlebt, waren müde und
fertig mit den Nerven und konnten es gar nicht glauben auf der Trauminsel
Sansibar gelandet zu sein. Besonders ich, die keinen Deutschen in dem halben
Jahr gesehen hatte, war etwas überfordert plötzlich so viele deutsche Stimmen
um mich herum zu hören, so viele Touristen zu sehen, Restaurants, Souvenirshops,
Hotels, … ich fühlte mich wie in eine andere Welt versetzt. Auch wenn mir meine
sambischen Leute gefehlt haben, habe ich es richtig genossen noch einmal auf
meiner Muttersprache tiefgreifende Diskussionen zu führen und sich über das Ein
oder Andere lustig zu machen, Geschichten auszutauschen und ein bisschen feiern
zu gehen und Tourist zu sein. Wir haben die Woche Sansibar so weit wie es ging
ausgenutzt, haben Delfine gesehen, sind schnorcheln gegangen, haben fleißig
Klamotten gekauft, europäisch gegessen, sind ins Kino gegangen und all solche
Sachen die uns in dem halben Jahr Freiwilligendienst gefehlt haben. Sansibar
ist dabei nicht nur ein Paradies mit malerischen Stränden sondern hat auch eine
unglaublich interessante Kultur, da hier östlich und afrikanische Welt
ineinanderfließen. So leben mehr Muslime als Christen auf der Insel,
orientalische Gerüche wehen durch die Straßen und Häuser sind mit tollen
Ornamenten und Mustern verziert. Besonders in Stone Town gibt es eine tolle
Atmosphäre, die durch enge Gässchen und verwinkelte Straßen, wehenden Fähnchen,
Fensterläden, Restaurants, Moscheen und einem großen, chaotischen Markt geprägt
ist. Neben dem großen Tourismus fiel mir aber auch die andere Seite Sansibars
auf. Auch hier gibt es Menschen die sehr einfach leben und dort wurde es mir viel
mehr bewusst als in Sambia, weil einfach der Kontrast zu den vielen weißen
Europäern da war.
Danach sind wir in die Hauptstadt Dar Es Salaam gefahren um
das Vorbereitungsseminar zu besuchen. Dar Es Salaam kam mir einfach riesig vor.
Auch hier gibt es im Gegensatz zu Sambia einen östlichen Einfluss, da die Stadt
direkt am indischen Ozean liegt. Wolkenkratzer ragen in den Himmel, es gibt
große Malls, Einkaufszentren, kleine Viertel mit einfachen Häusern und große
Villen. Dar Es Salaam hat sehr viel von allem und um die gesamte Stadt erfassen
zu können, waren wir einfach viel zu kurz dort. Das Zwischenseminar fand in
einem Spirituell Center statt, welcher wirklich wunderschön angelegt war. Wir
waren super gut versorgt und ich kam mir wie im Paradies vor und irgendwie ein
bisschen wie in Deutschland. Obwohl ich nur rund 2000 Kilometer von meiner
Einsatzstelle und weiterhin viele, viele Kilometer zwischen mir und Deutschland
lagen, habe ich mich näher an Aachen als an Mazabuka gefühlt. Inhaltlich war es
wirklich sehr interessant die Woche dort mit den anderen Freiwilligen zu
verbringen, sich auszutauschen, das FSJ kritisch zu beleuchten, den Sinn des
Ganzen zu diskutieren, sich über Glauben, Kultur und Menschen auszutauschen und
so weiter und so weiter. Vor allem, weil man weiß, dass die anderen FSJler
viele Erfahrungen genauso gespürt haben und genauso verstehen. Die Woche in Dar
Es Salaam ging somit unglaublich schnell vorbei. Was feststeht ist aber: Wir
werden uns alle hier nochmal besuchen und eine Deutschlandtour nächstes Jahr
steht bestimmt ebenfalls an. Außerdem freue ich mich auch schon wieder auf
meine sambische Familie und mein Zuhause dort. Man merkt hier richtig wie sehr
man sich dort schon heimisch fühlt.
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